Motorradtour Norwegen 2005
Motorradtour nach Norwegen
Juli/August 2005
2005-10-22
Samstag, 30. Juli 2005
Fahrt nach Göteborg (388 km)
Alles war fertig gepackt. Kurz vor 15.00 Uhr fuhren wir von zu Hause los. Wir machten ein paar kurze Stopps um zu tanken und die Beine zu vertreten.
In Våxtorp machten wir eine Kaffeepause.
Bis nach Laholm war das Wetter ganz gut und es war vor allen Dingen trocken. Kurz nachdem wir auf die Autobahn Richtung Göteborg gefahren waren, fing es zu regnen an. Zuerst nur ein bisschen, aber dann wurde es mehr und mehr. Es schüttete vom Himmel und es war ziemlich anstrengend zu fahren.
Gegen 19.30 Uhr kamen wir endlich am Hotel in Göteborg an.
Wir nahmen ein sehr leckeres Abendessen zu uns.
In der Rezeption liehen wir uns zwei Wärmeventilatoren aus, die wir bei uns ins Bad stellten. Dort hatten wir die ganzen Motorradklamotten aufgehangen, die nach dem heftigen Regen ziemlich nass waren.
Wir schliefen wie die Murmeltiere.
Sonntag, 31. Juli 2005
Göteborg - Kristiansand
Gegen 7 Uhr standen wir auf. Alle Klamotten waren wieder trocken. Super! Es hatte aufgehört zu regnen, aber es war bewölkt und sah aus, als würde es jeden Moment wieder anfangen zu regnen. Gegen 8 Uhr assen wir Frühstück. Dann wurde alles zusammengepackt und wir fuhren zum "Frihamn".
Dort wurden wir nach den Pässen gefragt. Ohje... die Pässe hatten wir nicht dabei. Aber zum Glück brauchten wir sie auch nicht, denn wir verlassen die Fähre ja bereits in Kristiansand und fahren nicht bis nach Newcastle.
Um halb zehn war es soweit, wir konnten an Bord fahren. Die Motorräder wurden ordentlich verzurrt und dann gingen wir an Deck. Kurz nach 10 Uhr verliess die M/S Princess of Scandinavia den Hafen.
Wir haben fast die ganze Überfahrt auf dem Sonnedeck 7 verbracht. Das Wetter wurde immer besser und dann schien die Sonne vom klarblauen Himmel. Herrlich!
Um 17.00 Uhr kamen wir in Kristiansand an und wir fuhren von Bord. Das Hotel in Kristiansand liegt nur einige hundert Meter vom Kai, aber wir brauchten ziemlich genau 45 (!) Minuten, um es zu finden. Kristianstad ist eine ganz nette Stadt, aber es gibt unheimlich viele Sackgassen... Unglaublich! Aber zuguter letzt fanden wir das Hotel, checkten ein und trugen die Koffer nach oben. Als wir ins Zimmer im 6. Stock kamen, schauten wir durch's Fenster und sahen die M/S Princess of Scandinavia, die kurz darauf den Hafen von Kristiansand verliess, um weiter nach England (Newcastle) zu fahren.
Wir gingen ins Restaurant Egon. Dort gab es leckere panpizza. Satt und gut gelaunt gingen wir zurück ins Hotel und verbrachten einen ruhigen Abend.
Montag, 1. August 2005
Kristiansand
Wir haben lange und gut geschlafen. Nach dem Frühstück packten wir den Rucksack und zogen los. Ohne Motorräder. Wir gingen durch die Stadt. Das Wetter war herrlich. Wir suchten und fanden den Steg, von dem um 14.00 Uhr die Schärentour nach Lillesand starten sollte. Dann sind wir auf einem Fischmarkt gelandet. Dort war es wunderschön, malerische Häuser, tolle Boote, Restaurants und eine Markthalle, wo man viele Sorten Fisch und Schalentiere kaufen konnte. Wir sassen auf dem Steg, assen Eis und genossen die tolle Stimmung, die hier herrschte.
Dann sind wir mit dem "Cityzug" durch die Stadt und entlang der Strandpromenade gefahren. War auch ganz nett. Dann wurde es Zeit, zum Steg zu gehen, wo die M/S Øjer schon auf uns wartete. Wir gingen an Bord und nun hatten wir eine vierstündige Bootsfahrt durch die Schären vor uns. Die Schären sind wunderschön. Wir sahen viele fantastische Häuser und Boote. Das Wetter war sehr schön bis auf 2 kleine Regenschauer. Um 17 Uhr kamen wir in Lillesand an, ein sehr hübsches und malerisches Fischerstädtchen. Als wir die M/S Øjer verliessen, fing es wieder an zu regnen und wir entschieden uns, gleich mit dem Buss zurück nach Kristiansand zu fahren.
Wir gingen zurück zum Hotel und assen dann wieder die leckere panpizza im Restaurant Egon.
Dann packten wir unsere Sachen zusammen und gingen schlafen.
Dienstag, 2. August 2005
Kristiansand - Lysebotn (220 km) Fähre Lysebotn - Stavanger
Wir haben gut geschlafen. Gegen 8 Uhr gingen wir zum Frühstück und dann packten wir unsere Sachen und verliessen um 9 Uhr das Hotel. Wir fuhren die Landstrasse Nr. 9 Richtung Evje. Es war eine sehr schöne Strasse und kaum Verkehr. Wir hielten einige Male an, u. a. an einem schönen Wasserfall, wo wir eine Kaffeepause einlegten.
Dann ging es weiter nach Rysstad, wo wir auch tankten. Kurz nach Rysstad bogen wir links ab Richtung Sirdal und Lysebotn. Jetzt fing der Spass an! Ein ziemlich schmaler Weg mit vielen Kurven und Serpentinen führte über das Hochland und die Berge. An einigen Stellen lag sogar noch Schnee! Die höchste Stelle, auf der wir fuhren, war 1.050 Meter hoch.
Leider brauchten wir länger, als wir es uns ausgerechnet hatten. Deshalb konnten wir nicht besonders oft anhalten, sonst hätten wir die Fähre, die um 15.00 Uhr von Lysebotn nach Stavanger gehen sollte, verpasst.
Die letzten 8 km bei Kjerag und vor Lysebotn waren die reinste Kurvenorgie! Diese Strasse hat 27 Haarnadelkurven und man fährt auch durch einen 1.200 m langen Tunnel, in dem auch ein paar Serpentinen sind.
Eine Viertelstunde bevor die Fähre ablegen sollte, kamen wir in Lysebotn an. Perfektes timing also! Wir fuhren an Bord und verbrachten fast die ganze Überfahrt draussen auf dem Deck. Es war eine schöne Bootsfahrt durch den wunderschönen Lysefjord. Wir fuhren am berühmten Preikestolen vorbei und es war ganz nett, ihn unten vom Fjord aus zu sehen.
Um 19 Uhr kamen wir in Stavanger an und eine halbe Stunde späer waren wir am Hotel. Es ist ein sehr hoher, runder Glasturm.
Unser Zimmer lag im 17. Stock und es war einfach traumhaft. Halbrund und riesengrosse Panoramafenster mit einer tollen Aussicht auf den Fjord und die Stadt.
Nachdem wir ausgepackt und und umgezogen hatten, fuhren wir in den 21. Stock hinauf, wo wir zu Abend assen.
Kristian, der Hubschrauberpilot, rief an und wir vereinbarten, dass wir uns morgen vormittag wieder hören sollten. Wenn das Wetter schön sein sollte, würden wir einen Ausflug mit dem Hubschrauber über dem Lysefjord machen.
Mittwoch, 3. August 2005
Stavanger
Wir schliefen ziemlich lange. Das Wetter war grau und trist. Und dann fing es auch noch zu regnen an. Wir sprachen öfters mit Kristian, aber zu dem Zeitpunkt war Startverbot für den Hubschrauber und es sah schon fast danach aus, als würde der Helitrip ausfallen. Das wäre schade, aber nicht zu ändern.
Um 13 Uhr bestellten wir ein Taxi und fuhren in die Stadt. Auf dem Markt kauften wir eine Tüte mit Kirschen - riesengross und unheimlich lecker! Dann kauften wir uns jeder ein Paar Schuhe und assen Mittag in einem sehr netten Restaurant / Pub, das Bevaremigvel heisst. Wir bestellten jeder einen Krabbensalat mit Advokado. Es wurden riesengrosse Schüsseln gebracht und der Salat war sehr lecker!
Dann gingen wir weiter durch die Stadt, schauten uns die Altstadt mit den hübschen, weissen Holzhäusern an und die schönen Boote im Hafen.
So langsam wurde das Wetter immer besser. Wir nahmen wieder mit Kristian Kontakt auf und wir vereinbarten, dass wir uns um 17.30 Uhr am Sola Flugplatz treffen sollten! Super! Nun sollte es also doch klappen!
Wir fuhren mit dem Bus zurück ins Hotel, zogen uns um und nahmen dann den Bus zum Flugplatz. Leider hat der Busfahrer uns nicht an der richtigen Stelle rausgelassen, also riefen wir Kristian an, der uns nur wenige Minuten später mit dem Auto abholte.
Die Wolken hatten sich in der Zwischenzeit verzogen und die Sonne strahlte vom blauen Himmel. Super!
Wir gingen zum Hubschrauber - ein blauer Clipper - setzten uns rein, bekamen einige Instruktionen, setzten die Kopfhörer auf und nach ein paar Minuten starteten wir. Es war einfach einmalig! Wir flogen über Stavanger und konnten das Hotel, die Altstadt und den Hafen von oben sehen. Die Fluggeschwindigkeit betrug 220 km pro Stunde und die maximale Flughöhe war 1000 Meter.
Wir flogen über die Berge und kleine Fjorde und dann erreichten wir den Lysefjord. Welch eine Aussicht!!! Einfach nur fantastisch! Wir flogen über den Lysefjord und bis zum Preikestol. Leute, die dort sassen, winkten uns zu. Tatsache ist aber, dass wir vom ach so berühmten Preikestol nicht gerade besonders beeindruckt sind. Es ist ein Steinplateau mit leichtem Überhang in 1000 Meter höhe. Da gibt es im Fjord aber noch andere, viel schönere Berge und Felsen.
Dann flogen wir zurück über den Lysefjord, die Berge und die Schären nach Stavanger. Es war einfach nur phänomenal und wir hätten noch Stunden weiterfliegen können!
Kristian landete auf einer grossen Wiese in der Nähe vom Hotel und setzte uns dort ab. So brauchten wir nur noch einige Schritte bis zum Hotel zu laufen und mussten nicht erst noch mit dem Buss vom Flugplatz zurück zum Hotel fahren.
Wir assen zu Abend und packten dann einiges zusammen, weil es am nächsten Morgen ja weitergehen sollte.
Donnerstag, 4. August 2005
Stavanger - Bergen (160 km)
Wir sind ziemlich früh aufgestanden, gingen zum Frühstück, packten unsere Sachen und fuhren los. Die heutige Tagesetappe war zwar nicht lang, würde aber relativ viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir fuhren über viele Brücken und durch sehr viele Tunnel. Zwei Tunnel waren ziemlich lang - einer war 6 km lang und ging 233 Meter unter dem Meeresspiegel und einer war 8 km lang und ging 260,4 (!) Meter unter dem Meeresspiegel mit einem Gefälle von 8 %!
Wir sind tolle Strassen gefahren und es war wenig Verkehr.
Heute mussten wir zwei Fähren nehmen - die eine Überfahrt dauerte nur 25 Minuten, die andere 50 Minuten.
Wir hielten an einem schönen Rastplatz an und machten Kaffeepause.
Das Wetter war durchwachsen. Manchmal sehr schön aber manchmal fuhren wir auch durch Regen.
Dann kamen wir am Hotel in Bergen an. Wir checkten ein und dann nahmen wir ein Taxi in die Stadt. Zuerst gingen wir zu einem Elektroladen um ein Kabel von unseren Kommunikationsgeräten reparieren zu lassen. Es dauerte eine halbe Stunde und der Händler hat nichts dafür verlangt! Unglaublich.
Wir gingen durch die Altstadt und kamen auch am Hurtigrutenkai vorbei. Dort lag die M/S Finnmarken, die um 20.00 Uhr Richtung Kirkenes aufbrechen würde. Mit der M/s Finnmarken sind wir letztes Jahr gefahren. Es war schön, sie wieder zu sehen.
Dann gingen wir zum Hafen und zu "Bryggen", wo die alten, schönen Häuser stehen. Es ist sehr schön dort und es herrscht eine tolle Stimmung. Auf dem Fischmarkt kauften wir ein halbes Kilo Krabben und wir assen fritierte Krebsschwänze und Calamares. Sehr lecker! Dann gingen wir zur Fløjebanen, entschieden uns aber, nicht auf den Berg zu fahren, weil es inzwischen zu regnen angefangen hatte. Wir kauften ein paar Kleinigkeiten und gingen dann die Strandpromenade.
Bergen ist übrigens die regenreichste Stadt der Welt. Hier fallen jedes Jahr 5000 mm Regen!
Nach ein paar Stunden nahmen wir ein Taxi und fuhren zurück zum Hotel. Nun war es auch etwas kälter geworden (12 - 14 Grad).
Es war ein schöner Tag. Abends machten wir uns über die Krabben her, die sehr lecker waren.
Freitag, 5. August 2005
Bergen - Hamar (460 km)
Um 10 Uhr fuhren wir in Bergen los.
Am Morgen regnete es etwas, aber dann wurde das Wetter wieder besser.
Auf 1000 Meter Höhe war es nur 10 Grad warm. Wir fuhren die E16 und dann die Strasse Nr. 33. Wir fuhren durch ca. 40 tunnel, u. a. durch den Lærdalstunnel. Er ist 24,5 km lang und ist der längste Strassentunnel der Welt. Einige Tunnel hatten ein Gefälle von 8 %!
Wir fuhren tolle Strassen mit wunderschönen Aussichten und kamen an mindestens 50 Wasserfällen vorbei. Das Wetter war richtig schön geworden und es war 20 Grad warm.
Abends kamen wir dann in Hamar an, assen zu Abend und verbrachten einen ruhigen und schönen Abend.
Samstag, 6. August 2005
Hamar - Karlstad (255 km)
Da die heutige Etappe nicht so lang werden sollte, haben wir es ruhig angehen lassen, lange geschlafen und in Ruhe gefrühstückt.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und fuhren los. Das Wetter war schön und am späten Nachmittag kamen wir in Karlstad an.
Sonntag, 7. August 2005
Karlstad - Jönköping (375 km)
Von Karlstad ging's los Richtung Jönköping, aber wir machten noch einen Abstecher und besuchten Freunde. Dann fuhren wir durch den Tiveden Nationalpark und über Askersund am Vättern entlang bis nach Jönköping.
Am frühen Abend kamen wir dann in Jönköping an. Eigentlich wollten wir heute bis nach Hause gefahren sein, aber etwa 30 km vor Jönköping fing es an, heftig zu regnen. So entschieden wir uns, noch einen Nacht in Jönköping zu verbringen.
Montag, 8. August 2005
Jönköping - nach Hause (220 km)
Wir standen früh auf und nach ein paar Stunden kamen wir dann wieder zu Hause an.
Dieser Urlaub war übrigens (bis auf weiteres) unser letzter Urlaub mit den Motorrädern. Warum?
Darum!