Nachdem wir kurz vor Mitternacht in Tromsø angekommen sind, fuhren wir mit dem Bus zum Mitternachtssonnenkonzert in der Eismeerkathedrale. Es war ein wunderschönes Konzert mit Orgel, Trompete, Flügel und 2 Sängerinnen. Die Akustik in der Kirche war fantastisch. U. a. wurde norwegische Folklore gesungen.

Um halb zwei waren wir dann zurück auf der M/S Trollfjord, die kurz darauf den Hafen von Tromsø verliess. Temperatur um 1.45 Uhr: 14 Grad. Es ist taghell. Aber jetzt ist es fast 2.00 Uhr und Zeit zum Schlafengehen. Gute Nacht.

Um 8.00 Uhr fuhren wir an Harstad vorbei, aber da schliefen wir noch. Heute sind wir erst ziemlich spät aufgewacht. Nach dem Frühstück gingen wir auf's Sonnendeck. Herrliches Wetter! Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Die vorbeiziehende Landschaft ist einmalig, das Wasser türkisblau. Wir fuhren durch die enge und nur 7 m tiefe Risøyrenna, wo man durch das grüne und kristallklare Wasser hindurch sogar den Sandboden der Rinne sehen konnte. 10.30 Uhr legten wir in Risøyhamn an und nach einem kurzen Stopp ging's weiter durch die Fjorde der Inselgruppe Vesterålen. Temperatur um 11.00 Uhr: 19 Grad im Schatten.

Wir gingen zum Lunch und anschliessend wieder auf's Sonnendeck. Kurz vor Sortland fuhren wir unter einer Brücke durch, wo gleichzeitig die Busse mit den Passagieren rüberfuhren, die morgens einen Ausflug auf die Vesterålen gemacht hatten und die hier wieder auf's Schiff kommen sollten. Die Schiffssirene dröhnte laut und wir winkten und oben auf der Brücke hupten die Busse.

Um 12.30 Uhr legten wir dann in Sortland an. Auf dem Sonnendeck war es mittlerweile so heiss, dass es kaum auszuhalten war. Kurz nach 13.00 Uhr verliessen wir Sortland und weiter ging die Fahrt durch den Sortlandsund vorbei an dem 1.262 m hohen Møysalen.

Geradeaus in der Ferne sahen wir schon die spitzen Gipfel der Lofoten. Temperatur um 13.30 Uhr: 23 Grad.

Kurz vor 14.30 Uhr legten wir in Stokmarknes an. Stokmarknes ist die Geburtsstadt der Hurtigrute. Hier gründete Richard With im Jahre 1881 Vesteraalens Dampskibsselskab AS. Hier liegt auch die M/S Finnmarken auf dem Trockendock, die Teil des Hurtigrutenmuseums ist. Wir blieben an Bord und sonnten uns auf Deck 9.

Um 15.30 Uhr legten wir ab und verliessen Stokmarknes und die Inselgruppe Versterålen. Wir fuhren durch den Raftsund, der 20 km lang und sehr, sehr eng ist. Er liegt zwischen den Felswänden der Inseln Hinnøya (Vesterålen) und Austvågøy (Lofoten). Auf beiden Seiten des Sundes sind ca. 1.000 m hohe Berge. Es war sehr warm und die Sonnte knallte vom blauen Himmel.

Gegen 17.00 Uhr fuhren noch einmal in den fantastischen Trollfjord. Am Ende des Trollfjords hat der Kapitän das Schiff gewendet und dann ging's zurück und weiter gen Svolvær.

Die 100 km lange Lofotenwand baute sich vor uns auf und kam immer näher. Kurz bevor wir in Svolvær ankamen, sahen wir an einem Leuchtturm auf einer kleinen Insel zwei junge Seeadler, die starten, fliegen und landen übten. Um 18.30 Uhr liefen wir in den Hafen von Svolvær ein und wieder begrüsste uns die Fischersfrau, die am Ende der Mole steht.

Um 19.00 Uhr stiegen wir in einen Bus, um einen Ausflug auf die Lofoten zu machen. Von Svolvær ging's entlang der Küste und durch viele kleine, malerische Fischerdörfer. Manchmal roch es ziemlich stark nach Stockfisch. In Henningsvær machten wir einen Stopp. Es ist ein kleines, idyllisches Fischerdorf, das auch das Venedig der Lofoten genannt wird. Es ist auf vielen kleinen Inseln gebaut, die mit Brücken mit dem Festland verbunden sind.

Wir gingen am Hafen von Henningsvær spazieren, sammelten Steine und besuchten eine Glasbläserei, in der wir drei schöne Glaskugeln kauften.

Wir fuhren am Wikingermuseum vorbei, das ein 83 Meter langes Gebäude ist. Weiter ging's durch die schöne Natur der Lofoten. Die Berge hier sind zwischen 700 und 1.200 m hoch, ca. 3 Milliarden Jahre alt und somit die ältesten Berge der Welt. Wir fuhren noch durch mehrere Fischerdörfer und überall sah man die riesigen Holzgestelle, auf denen im September der Kabeljau getrocknet wird (Stockfisch).

Unterwegs sahen wir auch einmal die M/S Trollfjord auf dem offenen Meer zwischen Svolvær und Stamsund. Um 21.45 Uhr kamen wir dann in Stamsund an, wo die M/S Trollfjord schon auf uns wartete. Bald darauf legten wir ab.

Heute gingen wir aufgrund des Ausflugs auf den Lofoten erst kurz nach 22.00 Uhr zum Dinner.

Vorspeise: Fenchel- und Pastinaksuppe

Hauptgericht: Dorschrücken mit Gemüse, Herzoginkartoffel und holländischer Sosse

Dessert: Rhabarberpie mit Vanillesosse

Nach dem Essen gingen wir noch eine Runde auf dem Sonnendeck und sahen die Lofoten, wie sie sich immer mehr vom Postschiff entfernten. Jetzt geht es über den grossen Vestfjord Richtung Bodø, wo wir um 1.30 Uhr ankommen werden.

Wir sassen noch eine Weile im Salon und gingen dann auch bald ins Bett. Es war ja schon nach Mitternacht!