Freitag, 18. November 2005
Um 7.00 Uhr standen wir auf. Nach dem Frühstück gingen wir raus, wo einige Jeeps vor dem Hotel auf uns warteten.
Wir fuhren mit diesen offenen Jeeps durch Rio und durch den dichten Regenwald und den schönen Tijuca Nationalpark. Die Strasse dort war sehr schmal und ging in Serpentinen auf und ab. Plötzlich wurden wir von einem Krankenwagen überholt. Einige km weiter haben wir ihn wieder eingeholt, denn er stand am Strassenrand und hatte offensichtlich eine Panne. Die Motorhaube war auf. Eine Krankenschwester stand daneben und man versuchte, den Motor wieder in Gang zu kriegen.
Nun sollten wir alle raus aus den Jeeps und mithelfen. Und was passierte dann?!?!? Die Hintertür des Krankenwagens öffnete sich und heraus kamen 4 Musiker und 2 superhübsche Sambatänzerinnen! Dann gab's Musik und Tanz mitten auf der Strasse. Manchmal kam auch ein Auto vorbei, aber keiner kümmerte sich darum. Wir tanzen und sangen und hatten jede Menge Spass! Das war eine tolle Überraschung!
Nach viel Musik, Tanz und kalten Getränken setzten wir unsere Fahrt durch den Tijuca Nationalpark fort und wir fuhren zum 710 Meter hohen Berg Corcovado, auf dem die Christusstatue steht.
Sie ist viel grösser als wir uns es vorgestellt hatten. Wir sind mit dem Aufzug hoch gefahren und haben einige Zeit dort oben verbracht. Es war schon ein tolles Gefühl, dort zu sein. Auch wenn es etwas diesig war, hatten wir eine tolle Aussicht über Rio, den Zuckerhut und die ganzen Strände. Es heisst, wenn man sich in Rio verläuft, kann man sich immer wieder an der Christusstatue orientieren, weil man sie von so gut wie sämtlichen Stadteilen in Rio sehen kann.
Dann gingen wir wieder die 220 Treppen runter, wo dann auch die Jeeps auf uns warteten.
Fakten Kristusstatyn
1921 entwarf der brasilianische Architekt Costa Silva die Statue. Der erste Entwurf sah vor der Brust gekreuzte Arme vor, aber die Bevölkerung entschied, dass sie ausgebreitete Arme haben sollte. Wegen Geldmangel wurde mit dem Bau der Statue erst 1931 begonnen. Sie wurde von dem französischen Bildhauer Paul Landowski gebaut und am 12. Oktober 1931 eingeweiht. Die Beleuchtung der Statue wurde von Marconi (Erdinder des Radios) von Italien aus ferngesteuert.
Als Baumaterial verwendete man Beton mit einer Schicht Speckstein. Die rieisige Statue ist 30 Meter hoch, steht auf einem 8 m hohen Sockel, in dem eine Kapelle untergebracht ist mit Platz für bis zu 150 Personen, und wiegt 1.145 Tonnen. Allein der 3,75 Meter hohe Kopf hat ein Gewicht von 30 Tonnen. Die Spannweite der ausgebreiteten Arme beträgt 28 Meter. Die Hände sind 3,20 Meter lang und wiegen 8 Tonnen.
Die Jeepfahrt ging weiter durch den Tijuca-Wald. Wir sahen auch einige Affen. Dann hielten wir irgendwann oben auf dem Berg an einer Mauer an. Wir gingen durch eine Tür in der Mauer und dann eine kleine, sehr steile Steintreppe hinab, die uns zu einem gemütlichen Restaurant unter freiem Himmel führte. Dort assen wir zu Mittag. Auch von diesem Restaurant aus hatte man eine schöne Aussicht.
Dann fuhren wir mit kleinen Bussen zurück zum Hotel.
Nun hatten wir Zeit zum faulenzen und das schöne Wetter zu geniessen. Wir gingen runter zum Copacabana Strand und badeten. Das Wasser war relativ kühl und sehr salzig. Sehr grosse Wellen rollten heran, die einen manchmal regelrecht umwarfen. Das war ein Riesenspass. Wir blieben allerdings nicht so lange am Strand, weil man dort nicht besonders sicher ist. Man kann zum Beispiel seine Sachen keine Minute lang ausser Sicht lassen, weil dann die sogenannten "Strandratten" kommen und alles klauen. Und diese Verkäufer, die sich am Strand tummeln und jede Menge Krimskrams verkaufen wollen, gehen einem auch auf die Nerven.
Wir gingen also wieder hoch zum Hotel, das direkt an der Copacabana liegt. Dort verbrachten wir den Nachmittag am Pool. Hier war man sicher, konnte baden und man hatte eine tolle Aussicht auf die Copacabana und den Zuckerhut. Und am Pool gab's auch sehr leckere Caipirinha. ;-)
Um 17.00 Uhr sollten wir uns alle im Konferenzenraum "Copacabana" treffen. Dort gab's jede Menge Kostüme, Hüte, Perücken, etc. Nun sollten jeder ein Kostüm aussuchen und anprobieren. Das war ein Spass! Vielleicht trug aber auch die Caipirinha, die dort serviert wurde, dazu bei... Als alle ein Kostüm ausgesucht hatten, sollten wir die Kostüme nur auf unsere Zimmer bringen, denn heute sollten wir sie nicht mehr brauchen.
Und dann war wieder Zeit für den Pool und Caipirinha. Herrlich!
Um 19.15 Uhr fuhren wir mit einem Bus entlang der Copacabana zu einem fantastischen Fisch- und Schalentierrestaurant, das am Ende des Strandes liegt. Es heisst Marius Degustare und es heisst, dies sei Rios bekanntestes und bestes Schalentierrestaurant.
Wir sassen draussen unter einer Markise und waren nur am essen. Es gab Büfett und die Servierer rannten die ganze Zeit rum, tauschten Teller aus und servierten mehr Essen. Ein fantastischer Service. Es wurde gesungen und Musik gemacht und alle hatten viel Spass.
Als wir gegen 22.30 Uhr wieder zurück zum Hotel kamen, zogen wir uns um und gingen runter zum Pool. Dort war kein Mensch. Wir bestellten Cappuchino und Caipirinha und verbrachten einen schönen Abend dort. Abends hörte man die Wellen und das Rauschen des Wassers an der Copacabana noch mehr. Es war eine herrliche Stimmung. Nach einem Mitternachtsbad im Pool war es Zeit, schlafen zu gehen.
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