Montag, 14. November 2005
Um 4.00 Uhr klingelte der Wecker und nach einem schnellen Frühstück packten wir unsere Sachen und nun hiess es Abschied nehmen von Iguaçu, denn jetzt sollte es weiter nach Amazonas gehen.
Um 6.50 Uhr ging der Flug von Iguaçu. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob wir in São Paulo und/oder Brasil zwischengelandet sind. Wir kamen auf alle Fälle um ca. 12.00 Uhr in Manaus in Amazonas an. Ein Bus fuhr uns vom Flugplatz zum Hafen.
Wir sahen überall auffallend viele Geier.
Dann gingen wir auf das Schiff und nun lag eine 5 Stunden lange Bootsfahrt auf dem Rio Negro vor uns. Ein Abstecher zum Amazonas (Rio Amazonas) war auch geplant.
Fakten Manaus
Manaus ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas. Es ist mit 1.645.000 Einwohnern (2005) auf einer Fläche von 11.401 km² die grösste Stadt am Rio Amazonas.
Fakten Rio Amazonas
Der Amazonas (auch Amazonenstrom, portugiesisch Rio Amazonas) ist der wasserreichste Fluss der Erde. Er befördert mehr Wasser als Nil, Mississippi und Yangtse zusammengenommen, insgesamt ein Sechstel aller Flüsse weltweit. Rechnet man die Quellflüsse hinzu, ist der Amazonas insgesamt mit 7.250 km Länge auch der längste Fluss der Welt. Die Breite des Flusses beträgt in Brasilien meist mehrere Kilometer und variiert jahreszeitlich bedingt durch die schwankenden Niederschläge an den Oberläufen. In den Zeiten größter Wassermengen kann er die angrenzenden Wälder auf einer Breite von bis zu 100 km überschwemmen. Die betroffenen Überschwemmungswälder bilden die "Várzea", ein einzigartiges Ökosystem. Im Mündungsbereich des Amazonas liegt die Flussinsel Marajó. Rechnet man diese 49.000 km² große Insel sowie die südlich von ihr mündenden Flüsse hinzu, hat das Mündungsdelta des Amazonas eine Breite von mehreren hundert Kilometern. Der Amazonas besitzt 1100 größere Nebenflüsse, von denen 17 über 1600 km lang sind. Er durchquert von West nach Ost eine Landschaft, die man als Amazonasbecken bezeichnet.
(Quelle: Wikipedia)
Fakten Amazonas
Amazonas ist ein riesengrosses Gebiet (5 Millionen km²), das die Hälfte des Regenwaldes der Welt sowie zwei fünftel von Sydamerika ausmacht und in neun Ländern vertreten ist: Brasilien, Kolumbien Peru, Venezuela, Equador, Bolivien, Gyana, Surinam und Französisches Guyana.
Die Bootsfahrt auf dem Rio Negro war sehr interessant. Wir fuhren an schönen Stadtvierteln vorbei aber auch an Slums. Entlang des Flusses liegen viele Werften. Wir sahen auch viele schwimmende Häuser und Tankstellen.
Auch der Abstecher zum Rio Amazonas war sehr beeindruckend. Wo beide Flüsse (Rio Amazonas und Rio Negro) zusammenfliessen, sieht man eine klare Linie zwischen ihnen. Das hellbraune Wasser des Rio Amazonas vermischt sich nicht mit dem schwarzen Wasser des Rio Negros weil sie verschiedene ph-Werte haben. Der ph-Wert des Rio Negros ist 4,7 und das Wasser des Rio Amazonas ist neutral. Der Rio Negro fliesst mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 km pro Stunde und er hat ca. 700 Fischarten. Der Rio Amazonas fliesst mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 - 7 km pro Stunde und hier gibt es ca. 2.000 Fischarten.
Der Wasserstand war ziemlich niedrig, wird aber im März/April um 10 (!) Meter steigen.
Wieder zurück im Rio Negro, wo wir übrigens auch rosafarbene Delfine sahen, ging es weiter an der Stadt vorbei und in den Regenwald. Das Wetter ändert sich hier sehr schnell. Wir hatten die ganze Zeit Sonne und es war sehr, sehr warm. Dann wurde der Himmel plötzlich dunkler und dunkler und es fing an zu regnen. So viel Regen hatten wir noch nie erlebt. Es schüttete wie aus Eimern. Aber das ist in diesem Gebiet normal. Und dann fing es auch noch an zu gewittern. Am ganzen Himmel sahen wir Blitze. Es war schon etwas unangenehm, bei diesem Gewitter auf einem Boot zu sein.
In der letzten Zeit war in Amazonas eine Dürreperiode gewesen und einige Flussbetten waren ganz ausgetrocknet. Deshalb konnten wir mit dem grossen Boot auch nicht zu unserer Unterkunft, der Lodge, kommen. Wir mussten also auf kleinere Flussboote umsteigen. Aber auch mit ihnen konnten wir die Lodge nicht erreichen. Die Lodge liegt direkt Tarumã-Fluss, einem Nebenfluss des Rio Negros.
Wir nahmen also unser Gepäck und wanderten durch den Regenwald. Nun verstanden wir auch, warum wir die grossen und schweren Koffer nicht mitbringen konnten.
Es gewitterte immer noch, aber es regnete inzwischen etwas weniger. Es war auch etwas kühler geworden (ca. 28 Grad) aber die Luftfeuchtigkeit war enorm hoch.
Dann kamen wir endlich zur Lodge (Amazon Eco Park Lodge). Als Willkommensdrink gab es eine Caipirinha (was sonst?) und dann bekamen wir die Schlüssel für unsere Hütten.
Amazon Eco Park Lodge ist eine Anlage mitten im Regenwald mit schönen, kleinen Hütten im Dschungel und verschiedenen Bambusgebäuden (ohne Wände, nur Dächer aus Palmenblättern).
Dann sind wir etwas umhergestreift. Es war ein tolles Gefühl, im Regenwald zu sein. Hier gibt es wunderschöne Blumen, exotische Tiere und auch hier wieder diese fantastische, exotische und manchmal etwas gruselige Geräuschkulisse, die man kaum beschreiben kann. Und das Gewitter, das übrigens die ganze Nacht dauerte, trug auch einiges zu dieser gruseligen Atmosphäre bei.
Um 20.00 Uhr gab es Abendessen in der grossen Bambushütte. Ich blieb allerdings in der Hütte, weil mein Magen etwas in Aufruhr war. Ich bekam Toast und eine Tasse Tee mit einem Wundermittel, das innerhalb von 30 Minuten half!
In dieser Nacht haben wir sehr gut geschlafen.
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