Hurtigruten

7. Tag - 6. Juli 2003
Båtsfjord - Kirkenes - Berlevåg

In der Nacht kamen wir an Båtsfjord und Vardø vorbei.

Wir sind um kurz vor 8.00 Uhr aufgewacht und da liefen wir gerade in den Hafen von Vadsø ein. Vadsø hat 6.100 Einwohner. Auf der einen Seite standen - wie in so vielen anderen norwegischen Städten - viele bunte Holzhäuser. Auf der anderen Seite stand eine grosse, ziemlich hässliche Fabrik - eine Fischindustrie.

Nach dem Frühstück gingen wir raus auf's Deck und unterhielten uns mit einem der Kellner, der gerade eine Pause machte. Das Personal an Bord arbeitet 22 Tage lang am Stück, 10 - 13 Stunden pro Tag und dann haben sie 22 Tage lang frei.

Eine halbe Stunde bevor wir in Kirkenes ankommen sollten, gingen wir auf's Sonnendeck. Temperatur um 10.00 Uhr: 8,5 Grad. Ziemlich kalt, diesig und grau. Und es nieselte etwas. Das war der erste Regen auf unserer Reise.

Als wir um 10.30 Uhr in Kirkenes ankamen, gingen wir die knappen 2 km zum Zentrum. Wir stellten fest, dass Kirkenes eine ziemlich hässliche Stadt ist. Die Häuser sind heruntergekommen, die Gärten ungepflegt und alles macht einen armen und verlotterten Eindruck. Am Ufer in der Nähe von der M/S Trollfjord haben wir sehr schöne Steine gesammelt.

In Kirkenes sind wir übrigens nur 7 km von der russischen und 37 km von der finnischen Grenze entfernt. Kirkenes liegt auf demselben Längengrad wie St. Petersburg und Kairo. Von hier bis Bergen, dem Ausgangspunkt unserer Reise, ist es 2.626 km weit. Hier verläuft auch die geologische, botanische und zoologische Grenze zwischen Europa und Asien. Und hier ist auch der Wendepunkt unserer Reise. In Kirkenes stiegen viele Passagiere aus und es kamen auch viele neue dazu.

Um 12.30 Uhr gingen wir zum Lunch. Wie immer war ein fantastisches Büfett aufgetischt mit kalten und warmen Gerichten, Salaten, Desserts, Käse, Obst, etc. U. a. gab es auch sehr leckere Meereskrebse, die fast so gross waren wie Hummer. Wir hatten übrigens während der ganzen Reise immer denselben Tisch zum Lunch und zum Abendessen, die Nummer 53. Es war ein Zweiertisch, von dem man auf beiden Seiten gut aus den Fenstern schauen konnte und auch die Köche am Büfett gut beobachten konnte.

Um 13.30 Uhr legten wir wieder in Kirkenes ab. Heute haben wir das schlechteste Wetter überhaupt. Es ist grau und trüb auf der Barentsee und es nieselt.

Um 14.00 Uhr habe ich den Start vom Formel 1 Rennen gesehen. Das Rennen war aber so langweilig, dass ich nur bis zur 30. Renn-runde (von 70) geguckt habe.

Unser nächster Stopp war Vardø, wo wir um 17.30 Uhr ankamen. Schon von weitem sah man das Observatorium und die achteckige Festung. Diese Verteidigungsanlage wurde 1734 - 1738 gebaut. Heute noch wird sie von der norwegischen Marine genutzt.

Nach einer Stunde Aufenthalt verliessen wir Vardø.

Der Vogelfelsen auf der Insel Hornøya ausserhalb von Vardø ist der östlichste Punkt Norwegens. Temperatur um 16.30 Uhr: 8,5 Grad. Es war ziemlich windig und die See war heute ganz schön rauh.

Zum Abendessen gab es heute:

Vorspeise: Blumenkohlsuppe.

Hauptgericht: Gegrillter Meeressaibling mit grünem Spargel, Kartoffeln und Buttersosse.

Dessert: Pistazieneis mit Beeren und Basilikum

Gegen 21.00 Uhr legten wir in Båtsfjord an, wo es ziemlich stark regnete. Abends sassen wir im Salon und haben der live-Musik zugehört.

Kurz vor 23.00 Uhr gingen wir raus auf Deck 9. Um 23.20 Uhr begegneten wir der M/S Midnatsol, dem Zwillingsschiff der M/S Troll-fjord. Es war ein richtiger Wettkampf - wer am lautesten rief und am heftigsten winkte war der Gewinner. Die M/S Midnatsol hupte dreimal und dann wir, dann jeder noch ein paarmal ganz kurz, erst die M/S Midnatsol, dann die M/S Trollfjord. Hunderte von Menschen standen trotz des Regens auf den Decks. Wir winkten mit Bettlaken, Handtüchern, Fahnen, etc. Gewonnen hat aber die M/S Midnatsol, denn sie liessen sogar hunderte von bunten Luftballons in die Luft steigen und hatten ein riesiges Plakat aufgespannt, auf dem stand: "Det e vi som begeistra" (sprich "wir sind die Gewinner"). Es war jedenfalls alles sehr lustig. Am nächsten Tag hatte die M/S Midnatsol die Fotos, die während der Schiffsbegegnung gemacht worden waren, an die M/S Trollfjord gemailt, so konnten wir sie uns dann anschauen.

Um 23.30 Uhr kamen wir dann in Berlevåg an, wo wir einen kurzen Aufenthalt hatten.

Berlevåg hat 1.200 Einwohner. Der Hafen von Berlevåg hat keinen natürlichen Schutz und ist direkt der Barentsee ausgesetzt. 1882 zerschlug ein Orkan grosse Teile der Fischereiflotte und auch Anfang des 20. Jahrhunderts zerstörte das Eismeer mehrmals wertvolles Gut. Und zweimal verschwand die grosse Steinmole, die den Hafen schützt. 1973 wurde dann die neue Mole fertiggestellt. Sie besteht aus von einem französischen Ingenieur entwickelten Tetrapoden - vierarmigen, 15 Tonnen schweren Betonkolossen, die so miteinander verbunden sind, dass das Wasser zwar durchfliessen kann, aber auch 9,80 m hohe Wellen der Mole bis heute keinen Schaden zuführen konnten.

Mittlerweile ist es 00.30 Uhr und Zeit zum Schlafengehen. Natti natti.

Vadsø

Kirkenes

Die M/S Trollfjord in Kirkenes

Die Kirche von Kirkenes

Vardø

Vardø

Vardø

Vardø

Vardø

Vardø

Die M/S Midnatsol kommt näher

winke winke!!!

Und weg ist die M/S Midnatsol

Die Tetropoden-Mole vom Hafen in Berlevåg

Die Tetropoden-Mole vom Hafen in Berlevåg