Hurtigruten

3. Tag - 2. Juli 2003
Kristiansund bis Rørvik

Kurz nach Mitternacht und noch immer stellt sich keine Müdigkeit ein. Rechts zieht die Landschaft vorbei, links ist die offene See - der atlantische Ozean. Hier ist die See auch etwas rauher, was sich auf dem Schiff allerdings kaum bemerkbar macht.

Kleine Hügel, hohe Berge, schroffe Felswände wechseln sich ab. Der Himmel ist blau und mit einigen von der Sonne angestrahlten, rosafarbenen Wölkchen geschmückt. In knapp 1,5 Stunden laufen wir in Kristiansund ein. Aber dann schlafen wir wohl schon. Gute Nacht!

Um 7.00 Uhr sind wir aufgewacht, haben uns fertiggemacht und sind auf's Deck gegangen, um zu sehen, wenn wir in den Hafen von Trondheim einlaufen. Kurz vorher fuhren wir auch an Munkholmen vorbei, einer kleinen Felseninsel, auf der früher ein Kloster stand. Im Hafen von Trondheim lag auch schon die südgehende M/S Nordkapp.

Trondheim war die erste Hauptstadt Norwegens und hiess zunächst Nidaros. Heute hat sie 149.000 Einwohner und eine Fläche von 342 qkm.

Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Taxi zum Nidarosdom. Wir gingen um den Dom herum und schauten ihn uns auch von innen an. Die Glocken läuteten und auf dem Hof vor dem Dom sammelte sich eine Prozession. Dann schauten wir uns auch noch den Erzbischofssitz an und haben dann mit dem Taxi eine kleine Sightseeing-Tour durch Trondheim gemacht und schauten uns auch die hübschen, bunten Holzhäuser an, die auf Holzstelzen direkt am Wasser stehen. Temperatur um 10.30 Uhr: 23,5 Grad!

Eine Stunde vor Abfahrt waren wir wieder auf unserem schwimmenden Zuhause, der M/S Trollfjord.

Um 12.15 Uhr legten wir ab und verliessen den Hafen von Trondheim. Am Ende des Piers standen 2 Feuerwehrautos mit ausgefahrenen Leitern. Das Blaulicht und die Sirene waren an, die Feuerwehrmänner standen auf den Autos und Leitern, spritzten mit den Schläuchen auf die M/S Trollfjord und winkten uns zu. Die Schiffssirene dröhnte laut. Das war eine tolle Verabschiedung von Trondheim.

Die Strecke zwischen Trondheim und Rørvik ist landschaftlich einzigartig. Schroffe Felsen, kleine Buchten und Fjorde, kleine Weiler, einzelne Häuser ergeben im Zusammenspiel mit dem Meer, dessen Gischt und dem Licht eine spektakuläre Kulisse.

Wir gingen zum Mittagessen (kaltes und warmes Büfett) und dann wieder auf's Deck. Heute hat sich die Sonne rar gemacht, aber es war trotzdem schön warm, bis 23 Grad! Die Fahrt ging durch den Trondheimsfjord und dann weiter gen Norden. Wir fuhren an unzähligen Leuchttürmen vorbei, u. a. dem grossen roten Leuchtturm auf der Insel Kjenungskjær. Hier begann das Inselreich im Frohavet (Fromeer). Hier sind hunderte von Inseln, zum Teil bewachsen und zum Teil ganz karge Felseninseln. Wir kamen auch an vielen kleinen Fischerdörfern vorbei.

Gegen 16.00 Uhr erreichten wir Stokksund. Das Manövrieren des grossen Schiffes durch diesen engen und kurvigen Sund ist eine wahre Meisterleistung! Der Sund ist so eng, dass der Kapitän sogar die Schiffshupe betätigen musste, denn wir hätten in diesem engen Sund keinem anderen Boot begegnen können. Das laute Dröhnen des Schiffshorns kam als Echo aus den umliegenden Bergen zurück. Als wir unter der Stokksundbrücke durchfuhren, standen viele Leute oben auf der Brücke und winkten uns zu. Als wir Stokksund hinter uns liessen, fuhren wir wieder an vielen Inseln vorbei.

Um 17.30 Uhr wurde eine Übung mit einem der Rettungsboote gemacht. Es wurde hinuntergelassen, zwei Besatzungsmänner fuhren eine Runde um die M/S Trollfjord rum und dann wurde es wieder angedockt und hochgezogen.

Wir verbrachten fast den ganzen Nachmittag auf dem Deck und genossen die vorbeiziehende Landschaft. Kurz nach halb sechs gingen wir zum Abendessen.

Vorspeise: Geräuchertes Wild in hauchdünnen Scheiben mit eingelegtem Gemüse und Oreganobrötchen.

Hauptgericht: Meeresforelle in Weisswein, Kartoffelpüree mit Sellerieknollen, Kräutersosse und Gurkensalat.

Dessert: Käsekuchen mit Brombeersosse.

Während des Essens kam das gesamte Küchen- und Restaurantpersonal raus, lief an einen Tisch, wedelte mit norwegischen Fahnen und sang ein Geburtstagslied. Jemand hatte an diesem Abend also Geburtstag.

Nach dem Essen gingen wir in den Salon und tranken Kaffee. Kurz nach halb neun legten wir in Rørvik an. Dort lag auch die südgehende M/S Vesterålen.

Als wir heute zwischendurch mal kurz in der Kabine waren, lagen dort zwei Taschen als Geschenk von der Hurtigrute.

21.15 Uhr legten wir wieder ab und verliessen Rørvik. Es gab einen Wettbewerb, bei dem man die genaue Uhrzeit für die Überquerung des Polarkreises, die morgen früh stattfinden wird, schätzen sollte. Wir schätzten 07.19.26 und 07.13.13 Uhr. Mal sehen, wer näher dran sein wird.

Es ist 23.45 Uhr und die Sonne scheint. Morgen machen wir einen Ausflug zum zweitgrössten Gletscher Norwegens, dem Svartisen (Schwarzes Eis). Der Wecker klingelt schon um 6.30 Uhr, also wird jetzt geschlafen.

Munkholmen kurz vor Trondheim

Die M/S Nordkapp in Trondheim

Rückwärts "einparken" hinter der M/S Nordkapp

Der Bug der M/S Trollfjord

Der Nidarosdom in Trondheim

Der Nidarosdom in Trondheim

Der Nidarosdom in Trondheim

Der Nidarosdom in Trondheim

Der Nidarosdom in Trondheim

Prozession vor dem Nidarosdom

Prozession vor dem Nidarosdom

Bunte Holzhäuser auf Stelzen in Trondheim

Bunte Holzhäuser auf Stelzen in Trondheim

Abschied der Feuerwehr

Ein letzter Blick auf Trondheim und Abschied der Feuerwehr

Leuchtturm auf der Insel Kjenungskjær im Frohavet

Im Frohavet zwischen Trondheim und Rørvik

Einfahrt in den engen Stokksund

Die Stokksundbrücke

Im Stokksund

Da geht's um die Ecke

Noch einmal die Stokksundbrücke

Noch einmal die Stokksundbrücke

Im Stokksund

Übung mit einem der Rettungsboote

Übung mit einem der Rettungsboote

Und wieder angedockt

Lachszucht zwischen Trondheim und Rørvik

Das Inselreich im Frohavet zwischen Trondheim und Rørvik

Zwischen Trondheim und Rørvik

Zwischen Trondheim und Rørvik

Wir nähern uns Rørvik

Die M/S Vesterålen in Rørvik

Zwischen Rørvik und Brønnøysund um 23.00 Uhr

Spiegelung der Mitternachtssonne im Bullauge

Mitternachtssonne zwischen den Rettungsbooten

Mitternachtssonne im Rettungsring